Essensraids
Essensraids sind eine der am einfachsten und häufigsten von Hate-Raider-Gruppierungen angewandten Methoden, um Twitch-Streamer im Privatleben zu terrorisieren.
In unserem Beitrag „Was ist Doxing?“ haben wir verdeutlicht, wie die Gruppierungen an private Daten wie Namen und Adresse gelangen, die die Voraussetzung dafür sind, Essensraids über Lieferando auslösen zu können.
Was sind Essensraids?
Einfach erklärt sind Essensraids nichts anderes als von Dritten über Lieferando ausgelöste Bestellungen auf Deine Privatadresse.
Diese Bestellungen sind nicht bezahlt und auf Barzahlung bei Lieferung ausgewiesen.
Um automatisiert massenhafte Essensbestellungen auszulösen, umgeht die Hate-Raider-Gruppierung mit einem eigenen Programm die „Schutzmaßnahmen“ von Lieferando.
Restaurants in Deinem Umfeld werden dutzende, unbezahlte Fake-Bestellungen auf Deinen Namen erhalten. Auf diese Weise können sehr schnell 50-300 oder mehr Bestellungen auf dem Weg zu Dir nach Hause sein.
Teilweise klingeln für die nächsten 1-3 Stunden im Minutentakt Lieferanten bei Dir oder sogar den Nachbarn, um das bestellte Essen auszuliefern.
Die Folgen
Solch ein Essensraid ist zunächst für Dich während Deines Livestreams eines: Purer Stress.
Die Klingel geht alle paar Minuten, der nächste Lieferant steht vor der Tür und möchte Geld für seine Ware. Die meisten Lieferanten kennen das Phänomen zwar bereits, doch es wird einige geben, die zunächst die Diskussion suchen bevor sie wieder umdrehen. An dieser Stelle hilft nur eines: Dem Lieferanten erklären, dass Du Twitch-Streamer und Opfer eines Essenraids geworden bist.
Verhaltensweise
Auch wenn die Situation nervenaufreibend ist und Du zwischen Tür und Streaming-Raum hin- und herrennen musst: Schalte den Stream nicht aus, da die Hate-Raider dies als großen Sieg feiern und Dich auf jeden Fall vormerken werden.
Wichtig zu wissen ist, dass die Gruppierungen auf eine „Show” oder „Unterhaltung” aus sind. Das bedeutet: Je mehr Du zeigst, dass Dich diese Situation aufregt, oder je öfter man Dich zur Tür rennen sieht, desto besser für Sie.
Nachfolgend geben wir Dir ein paar hilfreiche Tipps, wie Du Dich in dieser Situation verhalten solltest:
1. Ruhe bewahren.
2. Pause-Screen aktivieren, wenn Du zur Tür musst.
3. Gehe nicht auf den Essensraids ein und zieh Deinen Content einfach weiter durch.
4. Fotografiere direkt bei der ersten Lieferung die Quittung des Lieferanten. Die Bestellnummer auf dieser Quittung brauchst Du, um die anderen Lieferungen stornieren zu können.
5. Kontaktiere die Lieferando-Hotline unter:
030 837 96 000. Wähle diese Nummer und dann die Durchwahl „2“ für Restaurants. Teile dem Mitarbeiter mit, dass Du Twitch-Streamer und Opfer von Fake-Essensbestellungen geworden bist, und gib die auf der Quittung vermerkte Bestellnummer. Der Mitarbeiter kann über diese Bestellnummer im System prüfen, wie viele Bestellungen auf Deine Adresse aufgegeben wurden, und diese stornieren.
6. Streame normal weiter. Falls nach der Stornierung noch vereinzelte Lieferanten ankommen sollten, geh wieder in die Pause, wie oben beschrieben.
– Hilfreich ist es auch, wenn Freunde oder Mitbewohner Dir in dieser Situation zur Seite stehen und die Lieferanten für Dich abfangen können.
– Wir möchten nochmals betonen: Es ist wichtig, nicht auf das Geschehen im Hintergrund einzugehen, um den Hate-Raidern das Erfolgserlebnis vorzuenthalten. Gehst Du nicht auf Kommentare im Chat und den Essensraid an sich ein, wird die Gruppierung weiterziehen. Unsere Empfehlung lautet auch an dieser Stelle: Streame einfach Deinen Content unbeirrt weiter.
Solltest Du Fragen haben, wie Du Deinen Twitch-Kanal sicherer gestalten kannst, um Doxing, Essensraids und Swatting zu vermeiden, melde Dich gerne bei uns via Discord und eröffne ein Ticket.