Fake-Bombendrohungen und die Verbindung zu Twitch-Streamern

 

In unserem Beitrag „Bundesweite Bombendrohungen & Swattings” haben wir über eine Beteiligung der Hate-Raider-Gruppierungen an den Bombendrohungen im November 2023 berichtet. Es ist zwar nicht immer eindeutig, welcher Gruppierung bestimmte Bedrohungen zuzuordnen sind, jedoch besteht kein Zweifel daran, dass sie einen erheblichen Anteil der versendeten E-Mails ausmachen und dies bis heute fortsetzen.

In den Drohmails wurde oft eine Verbindung zu islamistischen Terrororganisationen Hamas oder „Islamischer Staat“ (IS) hergestellt und somit die angespannte politische Situation genutzt, um noch mehr Angst und Unsicherheit innerhalb der Bevölkerung zu verbreiten.

Fake-Bombendrohungen

Immer wieder werden öffentliche Gebäude wie Flughäfen, Bahnhöfe oder Schulen von Fake-Bombendrohungen in Angst und Schrecken versetzt. Viele der bedrohten Gebäude mussten evakuiert werden. Insgesamt sind zur Zeit der Berichterstattung bundesweit mehr als 250 solcher Bombendrohungen erfasst worden. Über 30-Mal ist die Polizei deshalb im Einsatz gewesen.

Ziel der Hate-Raider Gruppierungen ist es auf diese Weise, aufwendige Polizeieinsätze auszulösen und möglichst große mediale Aufmerksamkeit zu generieren.

Strafbarkeit von Fake-Bombendrohungen

Strafbarkeit von Fake-Bombendrohungen

 

Bombendrohungen sind eine besonders gravierende Art der Bedrohung und ziehen durch die

Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten nach § 126 Abs. 2 des Strafgesetzbuches und
Androhung des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion nach § 308 Abs. 1 StGB

erhebliche rechtliche Konsequenzen in Folge einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Zusätzlich können den Tätern die Kosten der Polizeieinsätze sowie etwaige Schadensersatzansprüche betroffener Einrichtungen in Rechnung gestellt werden.

Hinweise dafür, dass jemand Bombendrohungen verwendet oder verbreitet, müssen den zuständigen Behörden gemeldet werden, damit angemessene rechtliche Schritte eingeleitet werden können.

Fake-Bombendrohungen und die Verbindung zu Twitch-Streamern

Verbindung zu Twitch-Streamern

 

Wir wissen aus erster Hand, dass nicht nur die Hamas oder der IS als Auslöser der Drohungen in diesen Mails verwendet, sondern auch Namen von Twitch-Streamern mit diesen Terrororganisationen in Verbindung gebracht wurden.

Für Betroffene kann die Situation sehr belastend und furchteinflößend sein, plötzlich von einem Mitarbeiter der Kriminalpolizei kontaktiert zu werden und sich solch schweren Anschuldigungen ausgesetzt zu sehen. Besonders schwierig ist es, da ohne entsprechende Hintergrundinformationen nicht unbedingt ein Zusammenhang mit Twitch und Hate-Raidern hergestellt werden kann.

Auch große Influencer wie EliasN97 und viele Weitere wurden bereits Opfer von Fake-Bombendrohungen. Laut seiner Aussage soll in seinem Namen eine Bombendrohung am Hauptbahnhof ausgesprochen worden sein. Die Polizei hat in diesem Fall sofort reagiert und ist zu seinem Wohnort gefahren. Da er zur Zeit der Drohung und des Polizeieinsatzes gestreamt hat, konnten die Viewer seine Reaktion live mitverfolgen.

Solche Einsätze können unter Umständen langfristige psychologische Auswirkungen für die Betroffenen nach sich ziehen.

 

Meldung von Hinweisen & Informationen

 

Für den Fall, dass Ihr Euch Sorgen darüber macht, für die Polizeieinsätze oder die Drohungen an sich verantwortlich gemacht zu werden, können wir Euch beruhigen: Ihr habt an dieser Stelle nichts zu befürchten. Eure Meldung kann aber unter Umständen ausschlaggebend dafür sein, die Täter ermitteln zu können. Jede Information ist wertvoll.

Solltet Ihr Hinweise zu Fake-Bombendrohungen haben oder seid selbst innerhalb einer solchen Drohung namentlich erwähnt worden, meldet Euch bei uns. Wir leiten Eure Informationen an eine eine LKA-Taskforce weiter, um eine schnelle Bearbeitung des Falls zu garantieren.

Diese Taskforce hat genau für diese Fälle passende Ansprechpartner, die Euch bei den weiteren Schritten bestmöglich unterstützen.

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