Hate Speech & Drohungen
Durch private Informationen in den Twitch-Panels oder den verlinkten Social-Media-Accounts im Profil können innerhalb von wenigen Minuten sehr viele Daten erfasst und wie ein Puzzle zusammengesetzt werden.
Wie kann man sich solche Drohungen vorstellen?
Die Bedrohung über verschiedene Kommunikationskanäle wie E-Mail, Social-Media, WhatsApp und Handy/Telefon ist eine ernste Angelegenheit, die von den Hate-Raider Gruppierungen oft genutzt wird.
Konnten viele private Informationen gefunden werden, liegen unter Umständen sehr viele „Triggerpunkte” vor, die eingesetzt werden, um den Betroffenen und auch sein näheres Umfeld in Angst zu versetzen.
Denn sehr oft werden nicht nur die Twitch-Streamer selbst, sondern auch die Familienmitglieder (Partner, Kinder, Eltern) Bestandteil von Hate Speech und Drohungen.
Mögliche Eingangskanäle für Hate Speech und Drohungen sind:
- Drohanrufe über Festnetz oder Handy
- (Sprach-)Nachrichten über WhatsApp, Telegram und andere Apps
- Nachrichten über die Flüsterfunktion auf Twitch
- Nachrichten auf Discord (Privatnachrichten und im Feed)
- Briefpost
- Per E-Mail
- Bei Essensraids auf den Quittungen der Lieferanten
Die Folgen von Hate Speech und Drohungen
Hate-Raider nutzen sogenannte emotionale Trigger, die starke Reaktionen wie Wut, Traurigkeit, Unsicherheit, Hilflosigkeit oder Angst hervorrufen und das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen können.
Drohungen und Beleidigungen sind Formen psychischer Gewalt.
Studien haben herausgefunden: “Hate Speech ist nicht „etwas Ähnliches“ wie Gewalt. Hate Speech ist Gewalt.”
Jeder geht mit solchen Extremen anders um und reagiert sehr individuell darauf. Eine „falsche” oder „richtige” Reaktion auf diese Umstände gibt es daher nicht.
Wichtig: Hilfe zu suchen ist kein Zeichen von Schwäche! Solltet Ihr Euch ernsthaft belastet und überfordert fühlen, nehmt bitte professionelle Gesprächsangebote in Anspruch.
Verhalten bei Hate Speech und Drohungen
Drohungen jeglicher Art sind ernst zu nehmen und es ist wichtig, angemessene Schritte zu unternehmen, um sich selbst und sein Umfeld zu schützen. Sämtliche Beweise sollten unmittelbar gesichert und im Anschluss zur Anzeige gebracht werden. Unter Umständen ist es notwendig, z.B. die Handynummer zu wechseln und neue E-Mail-Adressen anzulegen. Sprecht mit Familie, Freunden und Experten, um mit den emotionalen Folgen solcher Bedrohungen umzugehen.
Beweissicherung
Sammle alle Daten und Fakten:
– Der Überfall im Livestream (VODs, Clips, Screenshots aus dem Chat, Follower-Liste und Entbannungsanträge)
– Screenshots von Videos und Beiträgen auf dem Discord-Server (keinesfalls herunterladen!)
– Quittungen von Essenraids
– Nachweise des Missbrauchs der privaten Daten (Doxing)
– Screenshots von Messengern wie WhatsApp oder Social-Media-Apps
Aufgeben einer Anzeige
Je nach Art der Drohungen kommen eine Vielzahl von Straftatbeständen in Betracht:
– Bedrohung nach §241 StGB
– Beleidigung nach §185 StGB
– Üble Nachrede nach §186 StGB
– Verleumdung nach §187 StGB und
– Nötigung nach §240 StGB.
Diese Bedrohungsarten umfassen unter anderem die Androhung von schweren Straftaten wie Körperverletzungen, Tötungs- oder Sexualdelikten.
Die Anzeige kann in einer Polizeidienststelle vor Ort, in einigen Bundesländern über die Onlinewache und auch über eine offizielle Meldestelle gegen Hass und Hetze aufgegeben werden.
Solltet Ihr Fragen zu diesem ernsten Thema haben oder Ihr seid unsicher, wie eine Anzeige aufgegeben wird, meldet Euch bei uns.
Wir stehen Euch zur Seite, vermitteln Euch auf Wunsch an einen unserer Partner wie hatefree oder NummergegenKummer und nehmen die Termine mit Euch zusammen wahr.